Nach insgesamt 20 Stunden Busfahrt und 10 Stunden Wartezeit in
Port Augusta bin ich endlich in Alice Springs angekommen. Ein gutes hatte die
lange Warterei aber auch, ich bin nun endlich wieder auf dem aktuellen Stand
mit dem Block und ich bin ENDLICH mal dazu gekommen Postkarten zu schreiben.
Nach über 6 Monaten in Australien wurde das langsam auch mal Zeit ;)
Alice Springs ist eine größere Stadt mitten im Outback und von hier aus
ging meine 3 Tage und 2 Nächte Tour zum Ayers Rock, den Olgas und zum Kings
Canyon los.
Am Anfang hatte ich ehrlich gesagt gar keine große Lust 20 Stunden mit
dem Bus zu einem Berg zu fahren, aber man muss das Wahrzeichen Australiens ja
gesehen haben wenn man schon hier ist dacht ich mir ;)
Im Nachhinein bin ich aber sehr froh es gemacht zu haben. Meine Gruppe
war sehr international und so waren Deutschland, Österreich, Südtirol, China,
Südkorea, Indien, Holland, Schottland, Irland, Kanada und mit unserem
tasmanischen Guide Joel auch Australien vertreten. Die Gruppe war echt total
cool und wir hatten eine Menge Spass zusammen. Die Tatsache dass wir nur 5
Jungs und 16 Mädels waren nahm ich natürlich dankend hin ;)
Los ging es dann von Alice Springs aus mit einem kleinen Bus in Richtung
Ayers Rock. Dort angekommen haben wir erstmal das Visitors Centre besucht und
dort mehr über die Kultur der Aborigines erfahren. Danach ging es auf eine 3
Stunden Wanderung um den Ayers Rock herum und unser Guide Joel hat uns während
dessen noch weitere Dinge erzählt. Der Uluru - so nennen ihn die Aborigines - hat
irgendwie schon eine besondere Aura wenn man direkt davor steht, etwas magisches,
spirituelles, schwer zu beschreiben. Hat mich definitiv sehr beeindruckt und
ich weiß jetzt wieso es für die Aborigines ein besonderer Ort ist. Nach der
Wanderung ging es in unser Camp wo wir ums Lagerfeuer herum gegessen haben und
den tollen Sternenhimmel beobachten konnten. Geschlafen haben wir in
sogenannten Swags - eine Art robuster Schlafsack mit eingearbeiteter Matratze- und
zusätzlich noch in einem Schlafsack. Der Sternenhimmel war wirklich
beeindruckend, vor allem aber früh morgens beim Aufstehen.
Der nächste Tag begann schon früh morgens um 4.30 Uhr. Wir machten uns
abfahrbereit und es ging nochmal kurz zum Uluru um dort zu Frühstücken und den
Sonnenaufgang anzuschauen. Weiter ging es dann zu den Olgas, einer
beeindruckenden Steinformation. Hier haben wir ebenfalls eine 3 stündige
Wanderung um die Olgas herum unternommen und es war auch von der Hitze her
auszuhalten. Es gab immer wieder eine erfrischende Brise und auch die Fliegen
waren wider Erwarten kaum vorhanden. Alles perfekt also ;). Am Abend gab es
wieder Essen am großen Lagerfeuer und wir ließen den Abend dann entspannt
ausklingen. Das Holz für das Lagerfeuer mussten wir übrigens selbst besorgen,
in dem wir am Straßenrand tote Äste und kleine Bäume abbrachen und sammelten.
Am dritten und letzten Tag besichtigten wir den Kings Canyon. Hier war
es dann schon ein bisschen heißer als am Uluru und den Olgas, aber da wir
wieder sehr früh morgens gestartet sind war das kein Problem. Der Canyon war
sehr beeindruckend und wir haben reichenweise tolle Fotos gemacht :)
Nach dem Kings Canyon wurde es nochmal interessant, denn auf dem
Rückweg nach Alice Springs platzte plötzlich der innere des linken hinteren
Doppelreifens und wir standen erstmal mitten im Nirgendwo. Wir Jungs und Joel
haben dann gemeinsam den Reifen gewechselt und so konnten wir uns nach etwa 1
Stunde wieder auf die Heimreise begeben. Keine 15 Minuten später tat es aber
den nächsten Schlag und nun traf es den linken Vorderreifen. Da wir keinen
Ersatzreifen mehr hatten, haben wir kurzer Hand einen der hinteren linken
Doppelreifen nach vorne montiert und sind dann mit Tempo 40 die letzten 50
Kilometer bis nach Alice Springs getuckert. Nach 2 stündiger Verspätung sind
wir dann aber doch alle heil angekommen und danach ging es erstmal unter die
Dusche. Es hat richtig Spass gemacht, zusammen mit den Jungs am Auto zu werkeln
und das hat uns sicher noch mehr zusammengeschweißt. Das war nochmal ein
Abenteuer so kurz vor Tourende und nun hat jeder eine tolle Geschichte mehr zu
erzählen ;)
Wir trafen uns dann noch zum Abendessen in der Rockbar und hatten dort
nochmal einen schönen Abend zusammen und eine Menge Spass. Ich habe in den 3
Tagen wirklich wieder tolle Menschen und neue Freunde kennengelernt und bin
echt froh das ich die Tour gemacht habe – das Leben ist schön :)
Weiter geht es nun nach Tasmanien, wo ich mir ein Auto mieten werde und die Insel allein und auf eigene Faust erkunden will :)
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